Neues Buch zum DDR-Kirchenbau

Im April ist der erste konfessionsübergreifende Überblick über den Kirchenbau der späten DDR-Zeit erschienen. Denn während diese Baugattung in Westdeutschland Mitte der 1970er Jahre fast vollständig zum Erliegen gekommen war, erlaubte der DDR-Staat nach langer Durstrecke wieder erste neue Kirchen – gegen West-Geld. Unter dem Titel „Kirchen für neue Städte“, herausgegeben, von der Theologin und Kunsthistorikerin Karin Berkemann, bündelt der Band in der Schriftenreihe des Deutschen Nationalkomitees (DNK) für Denkmalschutz die Beiträge eines Greifswalder Studientags vom September 2023. Die Publikation kann in der Mediathek des DNK im Open Access gratis als pdf herutergeladen und ab Mitte April kostenfrei als Druckexemplar beim DNK bestellt werden.

Der neue Podcast ist online

Die jungen Betonisten sind erwachsen geworden: Seit 2018/19 engagieren sich Studierende (nicht nur) der Kunstgeschichte in Mainz mit kreativen Aktionen für die Nachkriegsmoderne. Robinson Michel, inzwischen Volontär bei der hessischen Landesdenkmalpflege, spricht über die Anfänge, die Erfolge und die nächste Generation der Initiative. Am 6. November werden die Betonisten in Erfurt mit der Silbernen Halbkugel (Kategorie Vermittlung) des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz geehrt.

Das Gespräch führte Karin Berkemann am 2. November 2023.

(Bild: Die Betonisten, 2023)

Jetzt anmelden: Spring School Kirche und Kulturerbe 2024

Es sind machtvolle Räume, die in den 1920er und 1930er Jahren entstanden sind. Wuchtige Türme, hohe Parabelbögen und eine mystische Lichtstimmung prägen die Kirchen des Expressionismus. Doch wohin mit so viel Atmosphäre, wenn die Gemeinde den Bau nicht mehr finanzieren kann? In und um Dortmund hat sich in den vergangenen Jahren ein kreatives Experimentierfeld entwickelt, wie Kirchen einer anderen Nutzung zugeführt werden – vom Hotel über das Apartmenthaus bis zur Eventlocation. Die fächerübergreifende Spring School „Kirche und Kulturerbe“ nähert sich diesem Wandel unter dem Titel „Konversionen“ von zwei Seiten: Anhand von religiösen Texten wird grundlegend herausgearbeitet, wie viel gestaltete Macht ein (ehemaliger) Gottesdienstraum verträgt und wie viel Demokratie er möglich macht. Vor Ort stehen dann konkret expressionistische Kirchen des Architekten Josef Franke und deren Vermittlung im Mittelpunkt – auch an Originalzeichnungen im Baukunstarchiv NRW.

Geleitet wird die Spring School von der Kunsthistorikerin/Theologin PD Dr. habil. Karin Berkemann (Universität Greifswald/TU Dortmund) und vom Theologen Prof. Dr. Tobias Braune-Krickau (Universität Greifswald). Die Spring School, zugleich Teil der Workshopreihe „Kirchturmdenken“, findet als Blockveranstaltung vom 4. bis 10. März 2024 in Dortmund statt. Sie bildet eine Kooperation von Architekturstudierenden der TU Dortmund mit Theologiestudierenden der Universität Greifswald. Ebenso sind Studierende weiterer Fachbereiche und Hochschulen sowie allgemein am Thema Interessierte zur Teilnahme eingeladen. Die Teilnahme ist kostenfrei. Anmeldungen bis 10. Dezember 2023 und Informationen unter: berkemannk@uni-greifswald.de, 0179 7868261, uni-greifswald.de/kirche-und-kulturerbe.